Schwanengesang

Buchcover "Schwanengesang" von Andreas Hoppert

Darf ein Mensch seinem Leben selbst ein Ende setzen oder einem anderen dabei helfen, es zu tun? Ja, findet der Rechtsanwalt Marc Hagen in „Schwanengesang“ von Andreas Hoppert. Zumindest dann, wenn ärztlich bestätigt wird, dass die Patientin unheilbar an Magenkrebs erkrankt ist und unter unerträglichen Schmerzen leidet. Ihr behandelnder Arzt erklärt, sie bitte ihn täglich darum, ihr Leiden endlich zu beenden. Dr. Heinen hat Hagen nach einem Verhandlungstermin bei Gericht angesprochen und möchte wissen, unter welchen Umständen seine Patientin erlöst werden könne, ohne dass jemand mit dem Gesetz in Konflikt gerät.

Ich finde, es ist schlicht und einfach eine Zumutung, mit so einer Bitte einen wildfremden Menschen zu behelligen. Und anstatt diesem Arzt einfach zu sagen, dass er sich zum Teufel scheren soll, ziehst du das auch noch ernsthaft in Erwägung,

schimpft Marc Hagens Freundin, als er ihr von der Begegnung mit Dr. Heinen erzählt und dass er darüber nachdenke, dem Arzt und seiner Patientin behilflich zu sein. Marc Hagen ärgert ihre Kritik dermaßen, dass er sich nach anfänglichem Zögern doch dafür entscheidet, Dr. Heinen aktiv zu unterstützen. Auch sein Freund Gabriel, ebenfalls Rechtsanwalt von Beruf, kann ihn von dem Entschluss nicht mehr abbringen. Als unbedingter Dallasir.gif-Fan warnt er Marc Hagen vor möglichen Folgen mit Verweis auf die Serie:

Weißt du, woran mich das erinnert?”, fragte er dann. “An Mickey Trotter, Lucys Freund! Er hat einen Autounfall mit der betrunkenen Sue Ellen und ist anschließend vollständig gelähmt. Er verliert den Lebensmut und will sterben. Ray Krebbs stellt schließlich das Beatmungsgerät ab und erfüllt Mickeys Wunsch

Die Folgen für Ray Krebbs seien schrecklich gewesen, er sei des Mordes angeklagt worden und habe noch viele Jahre später durch diesen Vorfall Probleme bekommen. Marc Hagens Planung jedoch ist perfekt. Er besucht das Haus der Patientin Dr. Heinens und vergewissert sich, dass sie wirklich todkrank ist und unbedingt sterben möchte. Eher am Rande nimmt Marc Hagen zur Kenntnis, dass die todkranke Johanna Reichert vor ihrer Hochzeit mit einem reichen Industriellen Schauspielerin und sehr attraktiv gewesen ist:

Marc schaute unschlüssig die Treppe hinauf, aber von Heinen war noch nichts zu sehen. Also betrachtete Marc die Porträtgemälde, die an allen Wänden der großen Halle hingen. Einige stammten offensichtlich aus vergangenen Jahrhunderten, andere waren neueren Datums. Marc schritt die lange Reihe entlang, bis er vor einem großen Gemälde an der Stirnseite der Halle anhielt, das eine Frau von bemerkenswerter Schönheit beinahe in Lebensgröße zeigte

Von dieser Schönheit ist nichts mehr übrig, Marc Hagen begegnet einer ausgemergelten Frau, deren leichenblasses Gesicht “einem fleckigen Totenkopf” gleicht. Nachdem Johanna Reichert ihren unbedingten Sterbewunsch noch einmal ausdrücklich betont hat, besorgt Marc Hagen einen tödlichen Medikamentencocktail und zeichnet auf Video auf, wie sie die Medikamente ohne sein Zutun selbst einnimmt. Nach ihrem Tod nimmt Marc Hagen die Speicherkarte mit dem Video, die einzige Aufzeichnung des Vorfalls, an sich. Dr. Heinen teilt Marc Hagen mit, er habe den natürlichen Tod Johanna Reicherts bescheinigt.

Doch plötzlich steht die Polizei vor Marc Hagens Tür. Die Beamten sind im Besitz einer DVD, auf der der Tod Johanna Reicherts zu sehen ist. Außerdem ist die Leiche obduziert worden und die Ärzte haben dabei ist keine Krebserkrankung bei der Toten feststellen können. Hinzukommend hat Johanna Reichert ihn in ihrem Testament bedacht und ihm einen großen Geldbetrag vermacht.  Marc Hagen steht er unter Mordverdacht.

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