Spätestens seitdem die Filmtrilogie Der Herr der Ringe die Kinos erobert hat, kennen die allermeisten Hobbits, Elfen, Orks und Gandalf, den Zauberer. J.R.R. Tolkien, Autor des gleichnamigen Buch-Bestsellers und Professor für germanische Sprachen, hat auch eine Art Vorgeschichte mit dem Titel Der kleine Hobbit verfasst, die erstmals im Jahr 1937 veröffentlicht und 1954 und 1955 durch Der Herr der Ringe ergänzt worden ist.
Hobbits sind etwa halb so groß wie Menschen und noch ein bisschen kleiner als Zwerge. Ihre besondere Gabe ist, dass sie sich mit ihren behaarten Füßen nahezu lautlos bewegen können. Der Held in Der kleine Hobbit heißt Bilbo Beutlin, ist um die fünfzig Jahre alt, im Ruhestand, wohlhabend, alleinstehend und lebt in einer großzügigen gemütlich eingerichteten Höhle:
Der Boden war mit Fliesen und Teppichen ausgelegt, es gab Stühle da von feinster Politur und an den Wänden Haken in Massen für Hüte und Mäntel, denn der Hobbit hatte Besucher sehr gern. Der Tunnel wand und wand sich, führte aber nicht tief ins Innere des Berges hinein, den alle Leute viele Meilen weit rund im Lande schlechthin >den Berg< nannten. Zahlreiche kleine, runde Türen öffneten sich in diesem Tunnel, zunächst auf der einen Seite und dann auch auf der anderen Seite. Treppen zu steigen brauchte der Hobbit nicht: Schlafräume, Badezimmer, Keller, Speisekammern (eine Masse von Speisekammern), Kleiderschränke (ganze Räume standen ausschließlich für die Unterbringung seiner Garderobe zur Verfügung), Küchen, Esszimmer – alles lag an demselben Korridor
Als eines Tages unerwartet ein alter Mann mit einem Stab, hohem spitzen blauen Hut und einem langen grauen Mantel an der Höhle von Bilbo Beutlin vorbei kommt und erklärt, er sei Gandalf und suche jemanden für ein Abenteuer, ist Bilbo Beutlin überhaupt nicht interessiert und hofft, ihn schnell wieder los werden zu können:
Wir sind ruhige Leute hier und suchen keine Abenteuer. Ein ärgerlicher, störender, unbehaglicher Zeitvertreib. So etwas verspätet nur die Mahlzeiten. Ich kann nicht verstehen, was jemand daran findet
Doch kurz nachdem Gandalf wieder verschwunden ist, klopfen um die Teezeit nach und nach insgesamt dreizehn Zwerge an Bilbo Beutlins ‘schöne grüne Haustür’. Als guter Gastgeber bittet er sie hinein und bewirtet sie. Als irgendwann auch Gandalf zurück gekehrt ist, erzählen sie dem skeptischen Hobbit in Form eines Liedes von einem Schatz, der vor langer Zeit ihren Vorfahren gehört habe. Sie seien Bergleute gewesen und hätten ihn selbst aus Gold und Edelsteinen gefertigt. Ein gefährlicher Drache habe ihn geraubt. Die Zwerge möchten ihn unbedingt so schnell wie möglich zurück erobern. Auf Gandalfs Anraten hin soll Bilbo Beutlin sie als ‘Meisterdieb’ unterstützten.
Nach und nach lässt Bilbo Beutlin sich von ihrem Wunsch anstecken und auch die Abenteuerlust erwacht in ihm. Ehe er sich versieht, willigt er ein, die Zwerge auf ihrer gefährlichen Reise zu dem Berg, in dem der Schatz sich befindet, zu begleiten. Ein Entschluss, den der Hobbit schon kurz nach Beginn der Reise bereut:
Teezeit war vorüber. Es goss in Strömen und es hatte den ganzen Tag über schon so gegossen. Von der Kapuze tropfte es ihm in die Augen, der Mantel hatte sich voll Wasser gesogen, das Pony war müde und stolperte über die Steine und die anderen waren viel zu brummig, um zu sprechen. Ich bin sicher, dass der Regen bis in die Kleider gegangen ist und in die Verpflegungstaschen, dachte Bilbo. Verflixte Meisterdieberei und alles, was damit zu tun hat! Ich wünschte, ich wäre zu Hause in meiner hübschen Höhle beim Kaminfeuer, wenn gerade der Kessel anfängt zu summen!
Zu diesem Zeitpunkt liegen die wichtigsten Abenteuer mit gefährlichen Gebirgen, verzauberten Wäldern und Gewässern, Wölfe, Trolle, gefährliche Orks, misstrauischen Elben und der Kampf mit dem schrecklichen Drachen noch vor ihnen… Das Buch ist ein spannender Klassiker, den jeder einmal gelesen haben sollte!
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